Schlecht ausgestattete Klassenzimmer, Unterrichtsausfall, Forcieren der Digitalisierung ohne geeignete Mittel und Konzepte, desinteressierte sowie verhaltensauffällige SchülerInnen, verzweifelte Lehrkräfte, die am Rande des Burn-Outs stehen, beständig sinkende Leistungsniveaus und besorgniserregende Zunahme der Mobbing- sowie Gewaltbereitschaft gegenüber MitschülerInnen und Lehrpersonal.
All diese Missstände, die nicht erst seit der Coronakrise den Alltag in deutschsprachigen Schulsystemen prägen, jedoch vonseiten der PolitikerInnen, BildungswissenschaftlerInnen und -ministerInnen gerne beschönigt bzw. verschleiert werden, zeigt Carsten Tergast in seinem Buch auf.
Der Autor, der selbst eine Zeit lang als Lehrer gearbeitet hat, weist ganz klar auf die Notwendigkeit eines fundamentalen Umdenkens hin, damit Bildung und das System Schule fernab von Politik, ökonomischen Interessen und utopischen Ideologien wieder funktionieren können.
Dabei plädiert er für kleinere Lerngruppen anstatt überfüllter, unübersichtlicher Klassen, mehr Freiheit in der pädagogischen Gestaltung des Unterrichts, eine Mischung aus klassischen Unterrichtsfächern und Stunden mit frei wählbaren Themen, eine Neudefinierung der Rolle des Lehrers im Sinne einer intakten Lehrer-Schüler-Beziehung, die Aufwertung des bisherigen Werte- und Normenunterrichts, ein ausdifferenziertes 15-Punkte-Notensystem mit regelmäßigen Feedback-Gesprächen und den Mut zu neuer Zusammenarbeit von LehrerInnen, SchülerInnen und Eltern.
Carsten Tergast
ISBN: 978-3-7110-0290-7
Erscheinungsjahr: 2021
Verlag: Ecowin
Verkaufspreis: 24,00 € [D/A]